Warum einen Verlag gründen?
Weil es wichtig ist, einer Literatur Raum zu geben, die eine Begegnung mit anderen Lebensweisen und Einstellungen ermöglicht. Lesend Grenzen zu überschreiten ist das, was (Welt-)Literatur auszeichnet.
Die Bücher werden sorgfältig lektoriert und ansprechend gestaltet. Dafür sorgen die Grafikerin Eva Hocke aus Bad Saulgau und die Lektorin Beate Schäfer aus München.
Wichtig ist mir auch eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Buchhandlungen. Die Bücher sind selbstverständlich im Verzeichnis der lieferbaren Bücher gelistet. Sie bekommen jedes Buch postwendend, das Sie telefonisch oder per Mail bestellen.
"Dorthin gehen, wo die Parallelen sich schneiden": Dieser Satz aus einem Gedicht von Günter Eich ist nicht nur der Titel unseres neuen Buchs, sondern steht auch für das Programm unseres noch jungen, unabhängigen Verlags. Das erscheint zunächst paradox, denn Parallelen schneiden sich nicht. Erst in der Unendlichkeit und die ist weit weg. Oder überraschend nah, in uns selbst. In den geistigen Räumen können sich auch Parallelen schneiden, können wir Menschen begegnen, die zu einer anderen Zeit und an einem anderen Ort gelebt haben.
Das ist das Besondere an Literatur, sie ist grenzüberschreitend im besten Sinn. Dieses grenzüberschreitende Element, das Menschen über Länder und Kontinente hinweg verbindet, wird an allen vier Büchern, die bisher bei osbert+spenza erschienen sind, deutlich: In den Gesprächen mit Geflüchteten aus Syrien (Meine traurige Heimat), in den Auseinandersetzungen zwischen einem Winzer und einem ehemaligen Richter (Schweigenberg), durch die Musik der Gnawa in Marokko (Die sieben Farben der Nacht) und in den Resonanzen - literarische Antworten auf Texte aus der Gruppe 47 (Dorthin gehen, wo die Parallelen sich schneiden).
Peter Albrecht